22.April 2011

 

Nun ist es soweit. Am 22.April fuhren wir morgens um 07.20 Uhr, mit ca. 20 minütiger Verspätung, los. Wir setzten uns mit unserem Gespann auf die A 8 in Richtung Luxemburg. Wir wählten die Richtung, weil wir in Schengen noch billigen Sprit tanken wollten, bevor wir uns durch Belgien kämpften. Kämpfen ist der richtige Ausdruck, doch davon später mehr.

 

An unserer bevorzugten Tankstelle, trafen wir noch einen netten LKW-Fahrer, welcher auch auf dem Weg nach Calais war. Er meinte, dass heute (Karfreitag) eigentlich nicht viel „Brummis“ unterwegs seien. Diese Vorhersage ging total daneben.

 

Recht zügig kamen wir von der Tankstelle weg. So früh am Tag hatte der Tanktourismus noch nicht eingesetzt. Unser Nordweiser zeigte nach Arlon und dank der neusten GPS-Technik und unserem starken Auto legten wir die 50 Kilometer flott zurück.

 

Die Autobahn in Luxemburg ist gut ausgebaut und es gibt jedenfalls in dem Teil den wir befahren haben kaum Schlaglöcher. Dies sollte sich aber ändern, sobald wir die belgische Grenze passierten. Um es kurz zu machen die Straßen Richtung Brüssel sind als eher mittelmäßig einzustufen. Schlaglöcher wechseln sich mit Bodenwellen ab und Bodenwellen mit Schlaglöchern. Teilweise waren diese so tief, das man Angst haben musste sich einen Achsbruch zu holen. Außerdem ist der Straßenrand völlig vermüllt und den Hinterlassenschaften des heutigen Fahrzeugverkehrs. Man findet regelmäßig Spanngurte, Reifendecken und den zugehörigen Draht von der Karkasse. Tote Igel wechseln sich mit Marder ab und man sieht sogar Dachse am Straßenrand, die mit dem Verkehr in unheilvolle Berührung kamen und ihren Drang die Straße zu queren mit dem Leben bezahlten. Die Straßenreinigung scheint die toten Tiere nicht zu beseitigen, wir finden, dass dieser Anblick nicht schön ist und es einem zivilisierten Land wie Belgien nicht gut zu Gesicht steht.

 

Und dann begann der Kampf. Kurz vor Brüssel „STAU“, dieser zog sich hin, bis wir die Stadt weit hinter uns gelassen hatten. Aber die Staus sollten an diesem Tag kein Ende nehmen. Jeder größere Verkehrsknoten war total verstaut, so dass wir ca. 1,5 bis 2 Stunden verloren.

 

Etwas erschöpft aber doch noch zufrieden kamen wir dann in Guines auf der Domaine de la bien-Assise an. Nur eine kleine Ehrenrunde durften wir in der Stadt drehen, da die GPS Koordinaten, welche von Campingplatz uns mitgeteilt wurden, nicht genau stimmten. Claudia fand jedoch zielsicher den Weg zum Campingplatz.

 

An der Rezeption, wurden wir freundlich gegrüßt und konnten nach absolut geringfügiger Formularausfüllung, direkt unseren Stellplatz für die nächsten Tage beziehen.

 

Durch gesunde Arbeitsteilung, war innerhalb von 10 Minuten der Wohnwagen gestellt Strom und Gas vorhanden. Claudia konnte in Ruhe Kaffee kochen. Die Sackmarkise, welche wir uns letztes Jahr zugelegt hatten, bewährte sich. Sie konnte von mir alleine aufgestellt und entsprechend abgespannt werden.

 

Gegen Abend zauberte Claudia ein vorzügliches Mahl, welches sie vorgekocht hatte. So saßen wir in lauer Atmosphäre vor unserem mobilen Heim und ließen den Abend gemütlich mit einem Gläschen Wein (Rosé) ausklingen. Traditionell zündete ich mir noch eine Zigarre an, um dem Gott der Reisenden ein Rauchopfer darzubringen, damit unsere nächsten Unternehmungen ein gutes und glückliches Ende nehmen.

 

 

 

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