Reisezeiten
Eine Reise in Frankreichs Norden
Nord-Pas-De-Calais
Prolog
Im März, eigentlich relativ spät dieses Jahr, machten wir uns Gedanken, wohin wir über die Osterzeit reisen könnten. So schnell in den Sinn kamen die Fränkische Schweiz, die Region rund um den Bodensee oder die Schweiz in Richtung des Genfer Sees. So richtig gefielen aber keinem von uns die Ziele, zumal wir nur eine drei oder vier Tage Reise planten in dem Zeitraum vom 28.April bis zum 1. Mai. Plötzlich meinte Claudia, Calais wäre eine schöne Alternative und wir nicht nur drei Tage fahren, sondern schon am 22. April unsere Abreise planen. Außerdem sei dort Meer (Claudia will wieder Muscheln sammeln) und wir eine Reise dorthin vor zwei Jahren sowieso verschoben hatten. Alles Gründe die man nicht so einfach vom Tisch wischen kann. So kam es zu einem ersten mmhh-nachdenken.
Mir kam die Idee einen Abstecher in das nahe England zu machen, um dort die Küste zu erkunden, wenn die Fährkosten in einen akzeptablen Rahmen blieben. Claudia war begeistert und nahm sich auch gleich das Netbook vor und es zu den Kosten einer Fährüberfahrt aus zu quetschen. Heraus kam dabei, dass die Fährkosten für kleines Geld zu bekommen sind. Claudia errechnete einen Preis von 28 Euro, um von Calais nach Dover überzusetzen. Mit dem Euroexpress lagen die Kosten viel höher. Wir beschlossen die Verhältnisse vor Ort abzuwarten und dann zu buchen, um nicht bei stürmischer See und hohen Wellen überzusetzen. Also war die Sache beschlossen, wir besuchen Calais und die Region drumherum.
Da wir zur Zeit mit dem Wohnwagen reisen, war auch ein Campingplatz schnell gefunden. Leider hat der Betreiber bis heute nicht geantwortet, ob wir in der Zeit ein Plätzchen für uns bekommen können. Ich denke, dass das kein Problem sein sollte, zumal es in der Region viele CP’s gibt und einer bestimmt etwas für unsere Bedürfnisse frei hat.
Wie die Region ihren Namen bekam
Die Region ist tatsächlich die nördlichste aller französischen Departements. Sie entstand aus dem Zusammenschluss des Departement Nord und Pas-de-Calais. Nord bezieht sich hier auf die geografische Lage.
Pas de Calais ist für die geringe Entfernung zwischen verantwortlich. „Pas“ heißt im französischen Schritt und wenn man sich die Entfernung zwischen Calais und Dover anschaut, ist es mit fast einem Schritt zu erreichen. Lediglich 34 Kilometer trennen South Foreland, nordöstlich von Dover, und dem Cap Gris-Nez nahe der französischen Hafenstadt Calais.
Die Region hat eine wechselvolle Geschichte. Kelten, Römer und Franken drückten ihr ihren Stempel auf. Der Hundertjährige Krieg folgte mit blutigen Schlachten zwischen Frankreich und England. Bis ins 17 Jahrhundert hinein kam die Region nicht zur Ruhe durch oft umstrittene Erbfolgen. Erst zu beginn des 19 Jahrhunderts nahmen die nördlichen Grenzen den aktuellen Verlauf ein. Soweit zur Geschichte der Region die weit bewegter ist als es die wenigen Zeilen darstellen.
Anreise
Als Anreiseplanung wollen wir von Saarbrücken über die A 8 nach Luxemburg. In Schengen unseren Tank füllen und weiter über A13 in Richtung Arlon. Von dort auf die A4 Richtung Namur, über Brüssel an Gent vorbei bis Brügge. Dort auf die A18 bis nach Calais.
